Pressemitteilung Nr. 1

26.02.2023

Unter dem Namen “Projekt Rosenpass” (rosenpass.eu) hat eine Gruppe deutscher Forscher und Kryptographen eine Software entwickelt und vorgestellt, die einen wesentlichen Bereich des Internets gegen Angriffe mit sogenannten “Quantencomputern” absichert.

Das Projekt ist ein wesentlicher Fortschritt in der Internetsicherheit und betrifft zunächst vor allem Virtual Private Networks (VPN), Software die von vielen Firmen genutzt wird, um zum Beispiel die Kommunikation mit Mitarbeitern im Homeoffice abzusichern. Solche Netzwerke sind ein relevanter Angriffspunkt für Wirtschaftsspionage und Cyberangriffe.

Rosenpass ist eine freie und offene Software, die von Sicherheitsforschern aus aller Welt begutachtet, geprüft und weiterentwickelt werden kann und kostenlos im Internet zur Verfügung steht.

Rosenpass ist eine Zusatzsoftware zum bekannten VPN-Protokoll WireGuard, das sehr häufig genutzt wird, um verschlüsselte Kommunikation im Internet zu ermöglichen. VPNs sorgen nicht nur für sichere Homeoffices, sondern z.B. auch für freien Zugang zum Internet in Ländern mit Internetzensur.

Rosenpass soll in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden, um auch in anderen Bereichen zum Einsatz zu kommen, damit auch in Zukunft Online-Banking oder Online-Shopping sicher funktionieren können.

Hintergrund ist, dass verschiedene Firmen in den letzten Jahren Prototypen sogenannter “Quantencomputer” vorgestellt haben. Diese sollen zukünftig in der Lage sein, die üblichen Verschlüsselungsmechanismen des heutigen Internets zu überwinden. Diese Entwicklung könnte Cybercrime und Cyberwar in neue Dimensionen heben. Dabei geht es nicht nur um vertrauliche Kommunikation, sondern um Basisfunktionen, ohne die das Internet nicht mehr funktioniert: Zum Beispiel die Überprüfung, ob die Webseite die man besucht auch tatsächlich die Echte ist und nicht eine Fälschung zu kriminiellen Zwecken, der Zugang zum Onlinebanking oder der Nameserver, der Internetadressen an die richtige Stelle weiterleitet. All das sind Dinge, die gegen Angriffe mit Quantencomputern abgesichert werden müssen.

Dazu sagt die Projektleiterin Karolin Varner: “Dieses Softwareprojekt ist ein Meilenstein in der Entwicklung von Verschlüsselungsmethoden, um das Internet zukunftssicherer zu machen”.

Die Forscher stellen ihre Entwicklung jetzt weltweit vor und suchen nach Partnern aus Wirtschaft und Forschungsförderung für die weitere Arbeit an diesem essentiellen Bereich der Internetsicherheit.

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